Die Kunst der Täuschung: Eine Zeitreise in die Kunstgeschichte
Dauer: 15/45
Gattung: Kunstgeschichte allg.
Studio:   Erscheinungsdatum:   Geeignet f.: UST+OST
Sprache (Land): ( )
Zusammenfassung: Sonntag, 8. Juli 2007 - 10.00-10.45 HR
Die Kunst der Täuschung: Eine Zeitreise in die Kunstgeschichte
"Die Urlust am Täuschen, am Betrügen, am Fälschen, gegen den Augenschein etwas zu machen", das sei "natürlich erstmal eine diebische Freude, wenn es einem gelingt", sagt der Maler Jan Peter Tripp, "aber jede Trompe l'oeil-Malerei, jede Malerei überhaupt, wird erst geschärft durch den Gedanken, der dahintersteht, durch das Anliegen." Der Natur nicht nur zu ähneln, sondern die Natur selbst zu scheinen, sich von der Wandoberfläche loszulösen, den Augen nicht nur zu gefallen, sondern sie zu täuschen - all das gehörte zu den Herausforderungen an die Malerei in Renaissance und Barock. Auch heute noch ist die Reproduzierbarkeit von Realität ein Thema der modernen Kunst. Die Fotorealisten beispielsweise haben sich dem "täuschend Echten" verschrieben - doch statt der primären Realität liegt ihren Werken die sekundäre Realität der Fotografie zugrunde. "Das Interessante ist ja", sagt der Kunsthallendirektor Matthias Winzen, "dass viele Künstler den Vorgang der Täuschung als Enttäuschung in ihre Kunst wieder einbauen, sie klären über ihr Tun in ihren Werken auch wieder auf" - wie der Fotokünstler John Hilliard, der nach dem Motto arbeitet: "Nicht die Darstellung der Realität ist das Wesentliche, sondern die Realität der Darstellung". Die heutigen Nachfolger der Augentäuscher früherer Jahrhunderte sind jene Künstler, die mit digitalen Techniken täuschende Bilder herstellen. "Virtuelle Realität kann 'Magie' erzeugen", behauptet auch die Medienkünstlerin Agnes Hegedüs und fühlt sich dabei der Weltanschauung des Barock und des Manierismus, in der Kunst und Wissenschaft parallel verliefen, wieder sehr nahe. Der Film "Die Kunst der Täuschung" von Barbara Dickenberger unternimmt einen Ausflug in die Kunstgeschichte - und eine Zeitreise zwischen Wirklichkeit und Illusion, zwischen schönem Schein und Wahrnehmungsanalyse, zwischen Wunderkammer und virtuellem Museum.



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