Kunst in Deutschland: Der Blick nach vorne - Die Moderne
Dauer: 45
Gattung: Architektur
Studio:   Erscheinungsdatum:   Geeignet f.: nur OST
Sprache (Land): ( )
Zusammenfassung:
Kunst in Deutschland: Der Blick nach vorne - Die Moderne, Reihe, Folge 8

Die Kunst der Moderne beginnt nach dem Ersten Weltkrieg mit der Gründung des Bauhauses. In Dessau stehen noch heute die Bauten von Walter Gropius, dem ersten Direktor und maßgelblichen Lehrer am Bauhaus. Ihre Kennzeichen sind das Flachdach, der Verzicht auf jegliches Ornament und die Verwendung von Stahl, Glas und Beton. Nach dem Krieg war der Wohnungsbau die größte Herausforderung für die Architektur. In Frankfurt entstanden unter der Leitung von Ernst May 30.000 Wohnungen in Siedlungsanlagen, von denen die "Römerstadt" wegweisend wurde. Auch im Industriebau, wie etwa dem IG Farben-Haus von Hans Poelzig, wurden neue Maßstäbe gesetzt. Über den Wiederaufbau der zerstörten Städte gab es heftige Kontroversen. In Berlin bezog der Architekt Georg Eiermann die Ruine der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in seinen Neubau ein und schuf so ein Symbol für den Lebenswillen der Stadt. Die Philharmonie von Hans Scharoun mit ihrem zentralen Konzertsaal ist ein völliges Unikum und ganz individueller Ausdruck des Architekten. In Berlin wurde anlässlich der Olympiade 1972 eine Sport- und Freizeitanlage geschaffen, die durch ihr transparentes Zeltdach über 34.000 Quadratmeter weltberühmt wurde. In den achtziger Jahren war Frankfurt Vorreiter der modernen Architektur. Hier entstanden die ersten Hochhäuser in Deutschland und ein Museumsufer mit 13 Neu- oder Umbauten. Die besten internationalen Architekten waren hier tätig: Richard Meier, Sir Norman Foster, Hans Hollein, Albert Speer. Das Museum als Bauaufgabe spielt in der Moderne eine große Rolle, sie wird manchmal gegensätzlich gelöst: In Bad Frankenhausen entsteht ein äußerlich bescheidener Bau, in dessen Inneren sich aber ein Panoramabild von ungeheurem Ausmaß entfaltet. In Berlin setzt Daniel Libeskind mit seinem futuristischen Jüdischen Museum einen starken städtebaulichen Akzent. Nach der Wahl zur deutschen Hauptstadt 1991 übernahm Berlin die Führung in der modernen Architektur. Das ist besonders an der Gestaltung des Pariser Platzes abzulesen. Hier steht neben der DZ-Bank des kalifornischen Stararchitekten Frank O. Gehry die neue Akademie der Künste von Günther Benisch, ein vollkommen transparentes Gebäude mit luftigen Treppen und Stegen, die faszinierende Durchblicke erlauben. Berühmt wurde der alte Reichstag und neue Bundestag durch seine gläserne Kuppel von Sir Norman Foster. In seinem Inneren beherbergt er zahlreiche moderne Kunstwerke, die einen speziellen Bezug zu ihrer historischen Umgebung haben. Der Überblick über die Kunst der Moderne schließt vorläufig mit dem Denkmal für die ermordeten Juden Europas, das 2005 eingeweiht wurde. Es zeigt zugleich, wie sehr die Schatten der Vergangenheit auf die Kunst der Gegenwart fallen.



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