Zeitzeugengespräch über das Leben im Konzentrationslager

zzg1„Menschlichkeit und Menschenwürde – beides hatte im Nazionalsozialismus keinen Platz.“ Das war die Kernaussage von Esther Dürnberger und Judith Ribic, die am 27. Jänner im Stiftsgymnasium zu Gast waren und über die Grausamkeiten im NS-Reich berichteten. Die beiden Damen reisen für den Verein Lila Winkel, einer Vereinigung zur Rehabilitierung und Unterstützung von Opfern der NS-Zeit, durch Österreich und erinnern in Schulen an die Schicksale unschuldiger NS-Opfer.

Judith Ribic, Zeitzeugin der zweiten Generation, berichtete in fesselnder Art und Weise über das Leben ihres Vaters Ernst Reiter, der viereinhalb Jahre im KZ Flossenbürg in Bayern inhaftiert war. Reiter verweigerte als Bibelforscher den Dienst an der Waffe und wurde als „Wehrdienstverweigerer“ in das Konzentrationslager eingeliefert. Nachdem er und seine Mithäftlinge jahrelang die Unterdrückung im KZ aushalten mussten, wurden sie im April 1945 befreit. „Er hat die Grausamkeiten der SS-Lagerleitung jahrelang am eigenen Leib miterleben müssen. Das hat unser Leben natürlich in allen Bereichen geprägt“, berichtete Ribic, die neun Jahre nach Kriegsende geboren wurde.

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